Das Thema ist so alt wie der DAB und wahrscheinlich schon oft und viel diskutiert worden. Wie schafft man es, strukturschwachen Regionen – im Sinne des Aikido – mehr Leben einzuhauchen und somit die Trainingssituation der dort trainierenden Mitglieder zu verbessern? Notwendig ist dies insbesondere, wenn die Dichte an Danträgern in diesen Regionen eher dünn ist.
Die Antwort ist ganz einfach: Man schickt halt öfter mal ein paar Danträger dorthin und diese leiten dann Trainingseinheiten oder Lehrgänge. So leicht wie dieser Satz ausgesprochen ist, so schwieriger gestaltet sich die Umsetzung. Man braucht einen Danträger, der gewillt ist, regelmäßig einen Teil seiner Freizeit aufzubringen, um diese Maßnahme durchzuführen.
Da die Anreise oft recht weit ist, müssen zumindest die gefahrenen Kilometer vergütet werden. Weiter muss vor Ort die Infrastruktur stimmen. Dazu ist ein stetiger Ansprechpartner notwendig, der für eine Halle sorgt und die Trainingstermine mit den Mitgliedern aus der Region und dem Lehrer koordiniert. Es reicht auch nicht aus, hin und wieder eine Trainingseinheit abzuhalten. Stattdessen sollten diese Trainingseinheiten auf regelmäßiger Basis stattfinden und am besten so lange, bis deutliche Fortschritte spürbar sind. Wie man sieht, müssen sehr viel guter Wille und Umsetzungskraft zusammenkommen, um ein solches Projekt anzugehen.
Der AVNRW hat jetzt genau so eine Unterstützungsmaßnahme für die Region Ostwestfalen gestartet. Jarek Pierchla (2. Dan aus Herten) erklärte sich bereit, über einen längeren Zeitraum einmal im Monat in einem Dojo in Ostwestfalen ein vierstündiges Aikidotraining zu geben.
Den Anfang machte Bad Oeynhausen; dort fand am 21.11.2009 der erste der Unterstützungslehrgänge statt. Der Zuspruch war rege und Teilnehmer fanden sich aus allen umliegenden Aikido-Dojos ein. So war schon bei der ersten Trainingseinheit erkennbar, dass es einen Folgetermin geben wird. Dieser war am 19.12. in Rheda-Wiedenbrück.
Wir sind gespannt, ob diese Maßnahme auf Dauer Erfolg haben wird. Der AVNRW, der die Maßnahme finanziert, erhofft sich jedenfalls eine Stärkung und weitere Verbreitung von Aikido in der Region Ostwestfalen.
Carsten Rosengarth,
Aikido-Verband NRW