Bei wunderschönem Wetter im Oktober genossen sechzehn Teilnehmer aus ganz Deutschland mit ihrem Lehrer Dr. Hans-Peter Vietze, 5. Dan Aikido, eine Woche Intensivtraining im Leistungszentrum auf dem Herzogenhorn.
Auf allgemeinen Wunsch erklärte sich Hans-Peter sofort bereit, schon am Anreisetag mit der ersten Trainingeinheit zu beginnen. Neben dem Üben des Kyu-Programms brachte er uns auch den vielfältien Gebrauch des Stabes bei. Jeder Tag beinhaltete gymnastische Übungen mit dem Jo sowie Übungen von Elementen einer Stockkata. Immer wieder wurden uns die Zusammenhänge zwischen dem Einsatz mit dem Stab und der bloßen Hand gezeigt und erklärt. Dies ist ja gerade bei Schülergraden sehr wichtig. Hans-Peter machte uns sehr deutlich, dass es nicht allein auf die Technik, sondern auch auf die innere Einstellung ankommt. Hinweise und Erklärungen zu den historischen Wurzeln des Aikido im Umgang mit den Waffen machten uns die Sache klarer und plausibel.
Die 1. Aikido-Kata demonstrierte Hans-Peter zusammen mit seinem langjährigen Trainingspartner Bernd Poth, 2. Dan Aikido. Bernd stand uns neben Hans-Peter bei allen Trainingseinheiten hilfreich und geduldig zur Seite.
Auf vielfachen Wunsch der Teilnehmer wurde am letzten Tag mit dem Schwert geübt. Danach durfte Christian sein Können unter Beweis stellen. Er bestand zur Freude aller Teilnehmer seine Prüfung zum 1. Kyu mit Bravour.
Das traumhafte Wetter musste in der trainingsfreien Zeit genutzt werden. Wanderungen zu diversen Hütten und Gipfeln wurden von unserem Meister wohl im Wesentlichen dazu genutzt, um in den Genuss einer Schwarzwälder Kirschtorte zu kommen. Zu seiner tiefsten Enttäuschung wurde ihm dies wiederholt verwehrt. Entweder gab es überhaupt nicht die oben genannte Spezialität oder sie war kurz vorher ausgegangen. Doch wir konnten seine Augen strahlen lassen: Als Lehrgangsgeschenk und herzliches Dankeschön erhielt er von uns, beim Todtnauer Konditor eigens bestellt, eine ganze Torte samt Rezept und der wichtigsten alkoholhaltigen Zutat.
Abends in geselliger Runde fragten wir unseren Lehrer viel über japanische Aikidogepflogenheiten und Trainingsverhältnisse aus, die er dank eines gut einjährigen Studienaufenthaltes dort erlebt hatte.
Während des gesamten Lehrgangs verstand es Hans-Peter, uns weder zu unter- noch zu überfordern. So konnten am Ende der Woche alle Teilnehmer glücklich und mit vielen neuen Eindrücken den Heimweg antreten.
Maria Gries, Aikido Flughafen Frankf. e. V.